Unsere Key Take Aways vom Deutschen Materialfluss-Kongress 2021: Agile Entwicklung, am Prozess des Kunden orientierte Modul-Lösungen und Lean Management sind die zentralen Parameter für Erfolg in einer (Logistik-)Welt, die immer volatiler wird. Vielen Dank an Dr. Christian Baur, Martin Rademaker, Max Meister, Maurijn Hellenthal und Josef Pilstl für das Teilen ihrer Erfahrungen!
- Planungshorizonte verkürzen sich drastisch: Die Strukturen, wie sich Warenströme zusammensetzen, werden immer extremer und ändern sich immer schneller; verstärkt durch die Pandemie sind ABC-Kategorisierungen innerhalb von Tagen obsolet, Spikes von +800 Prozent sind keine Ausnahme mehr
- Flexible Modul-Lösungen mit Standard-Schnittstellen lösen schlüsselfertige Großprojekte ab: Da sich die Anforderungen immer schneller ändern, muss der Aufbau einer Lösung bereits für wenige Monate rentabel sein; dafür braucht es variable, mobile Modul-Lösungen mit standardisierten Schnittstellen, die ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen und das Investitionsrisiko senken
- Die Prozesse des Kunden stehen im Mittelpunkt: Nur wer als Logistik-Planer die Prozesse des Kunden detailliert nachvollzieht und mit dem Kunden einerseits die Ausrichtung auf seine aktuellen Prozesse und andererseits die Offenheit für Skalierbarkeit ausbalanciert, baut stabile Kundenbeziehungen in volatilen Märkten auf; nur wer als B2B-und B2C-Dienstleister just in time in die Prozess-Schritte des Kunden liefert, Third Party-Leistungen nahtlos integriert und schnell auf Änderung im Umfeld des Kunden reagiert, stiftet Nutzen über eine Preisargumentation hinaus
- Automatisierung braucht gute Digitalisierung der Prozesse: Um durch Automatisierung effektiver zu werden, muss der End-to-end-Prozess vom Kunden her gedacht und abteilungsübergreifend von allen Prozess-Beteiligten gemeinsam definiert werden – und das nicht vom Planungstisch aus, sondern vor Ort, mit den betroffenen Mitarbeitern
- Agilität und Lean Management schaffen die nötigen Voraussetzungen: Kontinuierliche Verbesserungen in vielen kleinen Schritten nach dem iterativen Prinzip „Plan-Do-Check-Act“ schaffen robuste Organisationen, die mit Schnelligkeit und Mut auch große Herausforderungen wie die Covid-Krise erfolgreich meistern
- Menschen werden der entscheidende Faktor: Um auf Probleme und Fehler im Prozess schnell reagieren zu können, ob als Anwender vor Ort oder als Entwickler, sind Wissenstransfer, Kompetenzaufbau und lebenslanges Lernen essentiell – Logistik-Mitarbeiter brauchen Technik- und Software-Knowhow, Ingenieure müssen die Software verstehen und bauen können und Software-Entwickler sollten die Prozesse, für die sie programmieren, nicht nur vom Monitor aus kennen